Marsch des Lebens Ueckermünde 2015

 Die Ueckermünder Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer des Holocausts bestand aus dem Marsch des Lebens und aus einer Gedenkfeier im Bürgersaal der Stadt Ueckermünde.

In Ueckermünde wohnte ein Jude namens August Senger. Während der Reichskristallnacht wurde er aus seiner Wohnung geholt und zum Schlosshof getrieben. Dort wurde er gezwungen unter Hohn und Spott der Ueckermünder aus der Thora vorzulesen. Der Marsch fand im Gedenken an diese Geschehnisse statt.
Beim Marsch des Lebens setzen ca. 110 Menschen ein Zeichen gegen das Schweigen für Versöhnung und die Freundschaft zu Israel. Darunter der Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern, Dr William Wolff, Bürgermeister Walther, Vertreter des Stadtrates und der Kirchen und Parteien.  In seiner Eröffnungsrede erinnerte Lorenz Sandhofe an das Schicksal von August Senger. Dann setzte sich der Marsch in Bewegung. Er begann am Haus von August Senger und führte an der ehemaligen Synagoge vor entlang der Stolpersteine der Stadt zum Schloßhof Ueckermünde.  Die dort stattfindene Veranstaltung war der Höhepunkt des Marsches. Zunächst berichtet Gudrun Sandhofe und Matthias Samp über die Beteiligung ihrer Großeltern am Holocaust und zerbrachen dadurch das Schweigen. Danach las Landesrabbiner Wolff aus der Thora vor und gab damit  dem Wort Gottes den ihm gebührenden Stellenwert.
Die sich anschließende Gedenkveranstaltung war die erste Veranstaltung der Stadt, der man auch über Live-Stream beiwohnen konnte. Sieben Teilnehmer machten davon gebraucht. Dafür aber war der Bürgersaal überfüllt und es mußten weitere Stühle aufgestellt werden. Nicht Live, aber mit einem vorher produzierten Videobeitrag nahm  Shlamo Rushin an der Gedenkveranstaltung teil. Er ist Professor an der Universität von Tel Aviv, er berichtete über das Schicksal seiner aus Ueckermünder stammenden Großeltern, die in Ausschwitz ermordet wurden. Auch die übrigen Redner erinnerten die Redner an die Geschichte der Juden von Ueckermünde aber auch über die Morde in Pflege und Heilanstalt Ueckermünde in der während des Krieges 866 körperlich oder geistig Behinderte Menschen ermordet wurden.
Hauptredner Landesrabbiner Wolff hob in seiner Rede die Freiheit des Einzelnen als unser höchstes Gut hervor, das es aufmerksam zu bewachen gilt.
Mit einer Entschuldigung für die Dinge, die in Ueckermünde von Üeckermündern gemacht wurden schloss Bürgermeister Walther die Veranstaltung ab.

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